Sonnets To Orpheus II, 21

Singe die Gärten, mein Herz, die du nicht kennst; wie in Glas
eingegossene Gärten, klar, unerreichbar.
Wasser und Rosen von Ispahan oder Schiras,
singe sie selig, preise sie, keinem vergleichbar.

Zeige, mein Herz, daß du sie niemals entbehrst.
Daß sie dich meinen, ihre reifenden Feigen.
Daß du mit ihren, zwischen den blühenden Zweigen
wie zum Gesicht gesteigerten Lüften verkehrst.

Meide den Irrtum, daß es Entbehrungen gebe
für den geschehnen Entschluß, diesen: zu sein!
Seidener Faden, kamst du hinein ins Gewebe.

Welchem der Bilder du auch im Innern geeint bist
(sei es selbst ein Moment aus dem Leben der Pein),
fühl, daß der ganze, der rühmliche Teppich gemeint ist.

Sing the gardens, my heart, which you know not; clear,
unreachable, like gardens cast in glass.
Water and roses from Isfahan or Shiraz:
sing blessings, praise them, nothing can compare.

Point out, my heart, that you never miss these.
That intended for you are their ripening figs.
That you fly through them, between blossoming twigs,
just like over a face blows the rising breeze.

Don't ever believe that bereavement is due
to a choice that you made: namely, to be!
Silk thread, in this fabric you're woven all through.

And no matter what image you hold to be you
(even if it's a moment of sheer agony),
know the whole awesome tapestry's purpose is true.

Copyright ©1998,1999,2021 Howard A. Landman

Sonnets To Orpheus II, 10

Alles Erworbne bedroht die Maschine, solange
sie sich erdreistet, im Geist, statt im Gehorchen, zu sein.
Daß nicht der herrlichen Hand schöneres Zögern mehr prange,
zu dem entschlossenern Bau schneidet sie steifer den Stein.

Nirgends bleibt sie zurück, daß wir ein Mal entrönnen
und sie in stiller Fabrik ölend sich selber gehört.
Sie ist das Leben,- sie meint es am besten zu können,
die mit dem gleichen Entschluß ordnet und schafft und zerstört.

Aber noch ist uns das Dasein verzaubert; an hundert
Stellen ist es noch Ursprung. Ein Spielen von reinen
Kräften, die keiner berührt, der nicht kniet und bewundert.

Worte gehen noch zart am Unsäglichen aus ...
Und die Musik, immer neu, aus den bebendsten Steinen,
baut im unbrauchbaren Raum ihr vergöttliches Haus.

All we've gained is threatened by the machine, for
as long as it has a willful spirit and won't obey.
To show the lovely lingering of masters' hands no more,
for its resolute building it cuts the stone in a stiffer way.

Nowhere does it hold back, so we once break free
and it stays oiling itself in the quiet factory.
It is life - it thinks it knows best, and when involved,
orders and creates and destroys with equal resolve.

But to us existence is still enchanted; still source
at a hundred places. A play of purest force,
that no one touches, who doesn't kneel and admire.

Words still come softly to the Unsayable ... and
the music, ever new, from trembling stones,
builds in useless space its house of prayer.

Copyright ©1998,2000,2021 Howard A. Landman