Sonnets To Orpheus II, 18

Tänzerin: o du Verlegung
alles Vergehens in Gang: wie brachtest du's dar.
Und der Wirbel am Schluß, dieser Baum aus Bewegung,
nahm er nicht ganz Besitz das erschwungene Jahr?

Blühte nicht, daß ihn dein Schwingen von vorhin um schwärme,
plötzlich sein Wipfel von Stille? Und über ihr,
war sie nicht Sonne, war sie nicht Sommer, die Wärme,
diese unzählige Wärme aus dir?

Aber er trug auch, er trug, dein Baum der Ekstase.
Sind sie nicht seine ruhigen Früchte: der Krug,
reifend gestreift, und die gereiftere Vase?

Und in den Bildern: ist nicht die Zeichnung geblieben,
die deine Braue dunkler Zug
rasch an die Wandung der eigenen Wendung geschrieben?

Dancer: oh you transposition
of all that's transient into movement: you brought it here!
And the whirl at the end, that tree made of motion,
did it not take control of the whole sweeping year?

Didn't the treetop around which your soaring swarmed
suddenly blossom with stillness? Above it, too,
wasn't it sun, wasn't it summer, the warmth,
this unlimited warmth from you?

But it bore too, it bore, your tree of ecstasis.
Aren't these your peaceful fruits: the vases
striped with ripening, and the riper urn?

And in the photos: isn't there the mark
remaining, that your eyebrow's stroke so dark
wrote swiftly on the wall of its own turn?

Copyright ©1998,1999,2021 Howard A. Landman

Sonnets To Orpheus II, 17

Wo, in welcher immer selig bewässerten Gärten, an welchen
Bäumen, aus welchen zärtlich ent blätterten Blüten-Kelchen
reifen die fremdartigen Früchte der Tröstung? Diese
köstlichen, deren du eine vielleicht in der zertretenen Wiese

deiner Armut findest. Von einem zum anderen Male
wunderst du dich über die Größe der Frucht,
über ihr Heilsein, über die Sanftheit der Schale,
und daß sie der Leichtsinn des Vogels dir nicht vorwegnahm und nicht die Eifersucht

unten des Wurms. Gibt es den Bäume, von Engeln beflogen,
und von verborgenen langsamen Gärtnern so seltsam gezogen,
daß sie uns tragen, ohne uns zu gehören?

Haben wir niemals vermocht, wir Schatten und Schemen,
durch unser voreilig reifes und wieder welkes Benehmen
jener gelassenen Sommer Gleichmut zu stören?

Where, in which always blissful watered garden, on which trees,
from which tenderly-stripped-of-petals blossom-calyces
ripen the exotic fruits of consolation? Those ample,
tasty, of which you maybe find one in the trampled

meadow of your poverty. At one or another time
you wondered at the size of the fruit,
at the softness of its skin, at its being unharmed,
and that the thoughtlessness of a bird didn't beat you to it

nor the jealousy of a worm below. Are there then trees, thronging
with angels, and by slow secluded gardeners so strangely trained,
that they bear us, without to us belonging?

Have we never been able, we shadows and shades,
through our hasty ripening and withering again
to disturb the repose of those calm summer glades?

Copyright ©1998,2021 Howard A. Landman